Blick auf den Nägelesfelsen

Uracher Talspinne (FFH 7522-341)

Charakteristik

Das FFH-Gebiet »Uracher Talspinne« liegt am Nordrand der Schwäbischen Alb im Landkreis Reutlingen und umfasst 4.737 ha, davon 88 Prozent Wald. In Bad Urach treffen mehrere Täler zusammen, die samt ihrer bewaldeten Hänge und angrenzenden Hochflächen das FFH-Gebiet bilden.

Kontakt

Regierungspräsidium Tübingen

Referat 56
Dr. Dorothea Kampmann
07071 757-5207
dorothea.kampmann@rpt.bwl.de

Die Grafik zeigt drei Pfeile mit Text : Managementplan (MaP) geplant, MaP aktuell, MaP fertiggestellt. MaP fertiggestellt ist rot umrandet - Hinweis, dass es sich hier um ein fertiggestelltes Verfahren handelt.

Blick auf eine Blockschutthalde im Naturschutzgebiet Rutschen

Felsen, Höhlen, Wasserfälle

Die Kalkfelsen, Höhlen und Kalktuffquellen wie Rutschenfelsen, Falkensteiner Höhle und Uracher Wasserfall zählen zu den imposantesten der Schwäbischen Alb. Sie stehen unter dem Schutz von Natura 2000 und spielen für den Arten- und Biotopschutz eine große Rolle. Felsen zählen zu den ursprünglichsten Lebensräumen, die oft nur kleine, dafür aber umso kostbarere Flächen einnehmen. Ihre Flora und Fauna zeichnet sich durch viele seltene Arten aus, die nur auf diesen klimatisch extremen Standorten vorkommen. Die Höhlen des Gebiets sind für die nach der FFH-Richtlinie geschützten Fledermausarten als Winterquartier von großer Bedeutung. Der Uracher Wasserfall ist als FFH-Lebensraumtyp Kalktuffquelle geschützt. Im Quellwasser gelöster Kalk wird hier in Form von Kalktuff ausgefällt und bildet an der Absturzstelle eine Kalktuffnase.

Alpenbock Rosalia alpina auf einem Holzstück

Wälder, Wiesen und Kalk-Magerrasen

Rund 300 Meter tief ist das Ermstal bei Bad Urach in die Schwäbische Alb eingeschnitten. Da Hangrichtung und geologischer Untergrund in der Talspinne auf engem Raum wechseln, kommen hier verschiedene Wald-Lebensraumtypen vor, die zu den ursprünglichsten in Mitteleuropa gehören, wie der Orchideen-Buchenwald sowie der Schlucht- und Hangmischwald. Im Alt- und Totholz der lichten Buchen-Hangwäldern lebt der Alpenbock, eine Holzkäferart, die nach der FFH-Richtlinie europaweit geschützt ist. Die Kalk-Magerrasen im FFH-Gebiet – die größten befinden sich auf dem Rossfeld – sind durch die Schafbeweidung entstanden und werden weiterhin durch diese Nutzung erhalten. Der Uracher Schäferlauf weist auf die ungebrochene Tradition der Schäferei hin. Typisch für die Lage am Albtrauf sind auch die ausgedehnten Streuobstwiesen rund um Glems, die sich am Hangfuß an den Wald anschließen. Wie die extensiv genutzten Mähwiesen auf der Albhochfläche sind sie teilweise dem Lebensraumtyp Magere Flachland-Mähwiese zuzuordnen.

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