Ein Biber sitzt in einer Wiese am Wasserrand

Bibermanagement im Regierungsbezirk Tübingen

Der Biber kommt zurück!

Der Biber, Mitte des 19. Jahrhunderts in Baden-Württemberg – wie fast in ganz Europa v.a. durch intensive Bejagung fast komplett ausgerottet, wandert seit Ende der 1980er Jahre entlang der großen Fließgewässer wie Donau, Tauber, Jagst und Neckar wieder ein und erobert damit seinen heimischen Lebensraum in Baden-Württemberg zurück.

Rückkehr ein Glücksfall für Natur und Landschaft

Aus Sicht des Naturschutzes und der Gewässerökologie ist die Rückkehr des Bibers ein Segen. So gestalten die Biber durch ihre Aktivitäten – etwa das Bauen von Dämmen – Gewässerläufe naturnah um. Dies führt zu einer größeren Strukturvielfalt, wodurch ein abwechslungsreiches Mosaik verschiedenster Lebensräume entsteht, die von einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten genutzt werden.

Ein Biber schwimmt im Wasser

Das Bibermanagement hilft

Heimkehr verursacht auch Konflikte. Doch je weiter sich der Biber ausbreitet und von den großen Fließgewässern aus auch in kleinere Gewässer vordringt, desto häufiger verursacht seine Rückkehr auch Konflikte. Hier ist der Platz begrenzt und durch die Biberaktivitäten können Landwirtschaft, Fischzucht und Forst, Verkehrswege und Wasserbauwerke beeinträchtigt werden.

Seit 2003 hat das Land in allen Regierungsbezirken für diese Fälle ein Bibermanagement aufgebaut.

Die Aufgaben sind vielfältig:

  • Beobachtung und Erfassung von Biberrevieren
  • Aufklärung durch Öffentlichkeitsarbeit
  • Erarbeitung und Begleitung von Maßnahmen
  • Lösung von Biber-Konflikten

 

Tragende Säulen des Managements sind die ehrenamtlichen Biberberaterinnen und Biberberater der Unteren Naturschutzbehörden der Stadt-Landkreise, die als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner vor Ort auf Fragen und Probleme rund um den Biber schnell und flexibel reagieren können. Zur Konfliktlösung arbeiten sie eng mit den Biber-Ansprechpartnerinnen und -Ansprechpartnern der Unteren Naturschutzbehörden der Stadt- und Landkreise zusammen. Unterstützt wird das Management von den Biberbeauftragten, die im Auftrag der Regierungspräsidien arbeiten und in Konfliktfällen ebenfalls eine der ersten Anlaufstellen für Betroffene sind.

Vielfach lassen sich Schäden schon durch einfache Mittel vermeiden – so schützen Drahthosen oder Verbißschutzmittel vor dem „Nagen“ an schützenswerten Gehölzen, Drahtgeflechte / Drahtmatten verhindern Grabaktivitäten in sensiblen Dämmen oder Gewässerufern. Viele der schadensvorbeugenden Maßnahmen können von den Landratsämtern gefördert werden.

Die meisten Konflikte entstehen innerhalb eines Abstands von 10 Metern zum Gewässerrand. Die effizienteste Vorbeugung vor Biberschäden und zugleich ökologisch wirksamste Maßnahme ist daher die Einhaltung des im Wasserhaushaltsgesetz vorgesehenen 10 Meter-Gewässerrandstreifens.

Von Biber angenagter Baum

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