Hochwasserrückhaltebecken Urlau
Das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Urlau liegt südlich von Leutkirch im Allgäu im Eschachtal. Es schützt insbesondere die Große Kreisstadt Leutkirch vor Hochwasser.
Die Eschach, die im voralpinen Bergland der Adelegg entspringt, ist im Normallfall ein kleines, ruhig dahinplätscherndes „Bächle“ mit durchschnittlich ca. 2 m³/s Abfluss. Bei starken Gewittern oder heftigen Regenfällen verwandelt es sich in kurzer Zeit in einen reißenden Gebirgsbach, mit einem Abfluss von bis zu 55 m³/s.
Sobald der Abfluss der Eschach am Pegel Friesenhofen über 15m³/s steigt wird das Wasser und mit ihm das mitgeführte Treibholz und Sande in das HRB Urlau abgeleitet. In dieses passt ca. 1 Mio. m³ Wasser. Sollte das Rückhaltebecken, bei lange andauernden Regefällen, komplett gefüllt sein, läuft das Wasser automatisch in das Taufach-Fetzachmoos. Die eingeschwemmten Sande und das Treibholz sammeln sich zum großen Teil im HRB Urlau.
Lage und Aufbau des Hochwasserrückhaltebeckens Urlau
Sobald der Pegel der Eschach wieder unter 15 m³/s zurückgeht, wird das Becken über einen Grundablass entleert. Ähnlich des Stöpsels in der Badewanne, nur etwas größer. Diesen „Stöpsel“ bezeichnet man als Mönch und er befindet sich in unserem Betriebsgebäude direkt neben dem Becken. Von dort führt die Entleerungsleitung zurück in die Eschach. Ein kleiner Teil des Wassers kann nicht über den Grundablass entleert werden, sondern versickert oder verdunstet im Laufe der Zeit.
Das Becken wird von den Mitarbeitern im Betriebshof in Urlau betrieben und gewartet.
Seit dem Bau des HRB Urlaus in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts hat dieses die Stadt Leutkirch und das Eschachtal durchschnittlich drei Mal im Jahr vor einem Hochwasser geschützt. Bei den großen Hochwässern 1999, 2005 und 2013, 2021 und 2024 war sowohl das HRB Urlau als auch des Taufach-Fetzachmoos eingestaut.