Strukturen am Neckar
So sah der Neckar vor der Umgestaltung aus:
Der Neckar wurde in den letzten Jahrhunderten stetig weiter begradigt und gezähmt, um ihn für Flöße schiffbar zu machen und die Flächen in der Aue landwirtschaftlich nutzen zu können. Durch die Begradigung verschwanden Nebengerinne, Inseln und Auenwälder bis der Neckar schließlich so aussah wie wir ihn heute kennen. Eintönig, gerade, langsam fließend und in seiner Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Das Ufer wurde oft befestigt, um Ackerflächen und Siedlungen zu schützen. Dadurch können sich keine natürlichen Uferstrukturen wie Steilhänge, Abbruchkanten oder Seitengerinne bilden.
Heute weiß man, dass Gewässerlebewesen auf unterschiedlichste Lebensbedingungen angewiesen sind. Viele Fischarten benötigen zum Beispiel überströmte Kiesflächen, um ihren Laich abzulegen. Die geschlüpften Jungfische suchen anschließend Schutz in flachen, strömungsberuhigten Bereichen während die ausgewachsenen Tiere tieferes Gewässer bevorzugen. Je abwechslungsreicher ein Gewässer ist, desto mehr Arten kommen darin vor. Deshalb befreit man Flüsse heute wieder aus ihrer starren Form und gibt ihnen mehr Raum für Eigenentwicklung.
Infos zur baulichen Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen
Von September 2018 bis Januar 2019 wurden in Börstingen Maßnahmen umgesetzt, um dem Neckar wieder einen Anstoß zur Eigenentwicklung zu geben. Das Ziel der Maßnahmen ist es vor allem, vielfältige Strömungsverhältnisse und Tiefen zu schaffen und den Fluss insgesamt aufzuweiten, um ihm mehr Raum zu geben.
Vor der Umsetzung einer Baumaßnahme im Gewässer wird der Abschnitt immer mit einer Elektro-Befischung abgefischt, damit keine Fische zu Schaden kommen. Die Fische werden dann anschließend weiter stromabwärts wieder eingesetzt.
Weitere Projekte des Landesbetriebs Gewässer zur strukturellen Aufwertung des Neckars finden Sie hier: