Biodiversitätsmaßnahmen in den Betrieben
Hier erhalten Sie eine Übersicht über typische Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität in den Demonstartionsbetrieben.
Die komplette Übersicht aller Biodiversitätsmaßnahmen kann hier heruntergeladen werden (barrierefreies Dokument).
Förderung der biologischen Vielfalt auf dem Acker
Förderung der biologischen Vielfalt auf dem Grünland / in Sonderkulturen
Förderung der biologischen Vielfalt in der Landschaft
Förderung der biologischen Vielfalt auf dem Acker
Betriebsindividuelle Maßnahmen
Ackerrandstreifen (ohne oder mit Einsaat von ein-/ über- und mehrjährigen Blühmischungen)
Ackerrandstreifen bieten Nahrung, Brut- und Rückzugsraum für Insekten, Feldvögel und andere Tiere der offenen Feldflur und dienen der Vernetzung verschiedener Lebensräume. Die Streifen können sowohl mit Blühmischungen eingesät oder der Selbstbegrünung überlassen werden.
Anbau alter/ gefährdeter/extensiv bewirtschafteter Sorten
Alte Sorten eignen sich gut für extensive Anbausysteme und gehen meist mit einem geringen Pflanzenschutz- und Düngemittelbedarf einher, wovon Ackerwildkräuter und Feldvögel durch lichtere Bestände profitieren. Gleichzeitig fördert der Anbau von alten Sorten die Agrobiodiversität.
Blühstreifen/-flächen (einjährig, überjährig, mehrjährig)
Blühstreifen-/flächen bieten Nahrung, Brut- und Rückzugsraum für Insekten, Feldvögel und andere Tiere der offenen Feldflur und dienen der Vernetzung verschiedener Lebensräume. Je länger die Standzeit der Blühfläche, desto höher ist ihr ökologischer Wert!
Blüh-, Brut- und Rückzugsflächen (Lebensräume für Niederwild)
Anlage überjähriger Blühflächen durch alternierende Neueinsaat. Durch die Kombination aus Neueinsaat und älteren Blühbereichen auf einer Fläche, fördert diese Maßnahme Blütenbesucher und Nützlinge und bietet Struktur und Deckung für Wildtiere und Insekten.
Blühende Zwischenfrüchte
Gezielte Ansaat blühender Zwischenfrüchte als Pollen-, Nektar- und/oder Winterfutterangebot für körnerfressende Vögel und Wildäsung für das Niederwild. Direkt nach der Ernte gesät und bis ins nächste Jahr auf der Fläche stehend, erhöht den ökologischen Wert.
Erbsenfenster/-streifen
Einsaat von Erbsenfenstern in Getreidebeständen, die insbesondere der Feldlerche als Nahrungsquelle und Rückzugsraum dienen.
Extensive Biomassepflanzen als Alternative zu Mais
Anbau von Wildpflanzen anstelle von Mais zur Energieerzeugung. Die Blühflächen und Streifen bieten Nahrung für Insekten, Feldvögel und andere Tiere der offenen Feldflur und dienen temporär der Vernetzung verschiedener Lebensräume.
Feldlerchenfenster
Die gezielt angelegten Fehlstellen im Getreideacker dienen der Feldlerche als Landeplatz, die anschließend im umliegenden Getreide nach geeigneten Brutmöglichkeiten suchen kann. Werden zusätzlich Nahrungshabitate wie Blühstreifen und -flächen angelegt, erhöht sich die Wirksamkeit dieser Maßnahme!
Gemenge-Anbau
Der Anbau von Gemengen erhöht die Strukturvielfalt und Agrobiodiversität und schafft dadurch vielfältigere Lebensbedingungen für Insekten Feldvögel und andere Tiere der offenen Feldflur. Weitgehend bewährt haben sich Gemenge aus Leguminosen und Nichtleguminosen.
Maisanbau mit Untersaat
Untersaaten im Mais tragen maßgeblich zum Erosionsschutz bei und fördern die Bodenfruchtbarkeit. Durch die höhere Blüten- und Strukturvielfalt im Mais profitieren Insekten, Feldvögel und Niederwild.
Mais-Gemengeanbau
Der Anbau von Mais mit blühenden Gemengepartnern wie Stangenbohnen, Sonnenblumen oder Kapuzinerkresse fördert eine höhere Blüten- und Strukturvielfalt im Mais als in der Reinkultur, wovon Insekten und Feldvögel profitieren.
Mehrjähriger leguminosenbetonter Ackerfutterbau
Förderung des Anbaus von kleinkörnigen Leguminosen.
Stoppelbrache
Einige seltene Ackerwildkräuter blühen erst im Sommer zur Ernte und bilden danach auf der Stoppel reife Früchte aus. Bleibt die Stoppel außerdem über Winter stehen, finden viele Tiere Schutz und Nahrung.
Weite-Reihe-Getreide mit blühender Untersaat
Aussaat von Getreide mit erweitertem Saatreihenabstand zur Förderung von Ackerwildkräutern und Feldvögeln. Zwischen den weiten Getreidereihen können sich Tiere besser bewegen und finden Nistplätze sowie Nahrung. Die blühende Untersaat dient Wildbienen und anderen Insekten als Nahrung, sie verbessert außerdem die Bodenfruchtbarkeit und ersetzt den Umbruch sowie die Ansaat einer Zwischenfrucht im Sommer.
Weite-Reihe-Getreide ohne Untersaat
Aussaat von Getreide mit erweitertem Saatreihenabstand zur Förderung von Ackerwildkräutern und Feldvögeln. Zwischen den weiten Getreidereihen können sich Tiere besser bewegen und finden Nistplätze sowie Nahrung.
Förderung der biologischen Vielfalt im Grünland | in Sonderkulturen
Betriebsindividuelle Maßnahmen
Altgrasstreifen
Im Frühjahr werden Altgrasstreifen von bodenbrütenden Vogelarten genutzt, im Sommer finden Insekten, Amphibien und Reptilien dort einen Rückzug- und Nahrungsort nach der Mahd. Im Winter dient der Altgrasstreifen vielen Insekten als Überwinterungsstandort.
Blühende Fahrgassen
Durch eine Vielfalt an blühenden Pflanzen wird Insekten und Nützlingen eine attraktive Pollen- und Nektarquelle angeboten. Die artenreiche Begrünung bietet Schutz vor Erosion und verbessert die Befahrbarkeit. Zudem werden die Humusbildung und das Bodenleben gefördert.
Restzwickelbegrünung im Weinberg und Obstbau
Durch eine Vielfalt an blühenden Pflanzen wird Insekten und Nützlingen eine attraktive Pollen- und Nektarquelle angeboten.
Förderung der biologischen Vielfalt in der Landschaft
Betriebsindividuelle Maßnahmen
Böschungspflege-Maßnahmen, Anlage Totholzhaufen, Wildbienen-Nisthügel, etc.
Anlage von Landschaftselementen als Lebensraum für vielfältige Arten
Wildbienen-Nisthilfen, Vogelnisthilfen, Fledermauskästen, Ansitzstangen
Aufstellen von verschiedenen Nistmöglichkeit für bestimmte wildlebende Tierarten