Zwei personen in Schutzanzügen desinfizieren einen Misthaufen

Task Force Tierseuchenbekämpfung BW

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Großbritannien verursachte 2001 einen immensen Schaden. Um noch besser auf ähnliche Seuchenausbrüche vorbereitet zu sein, wurde im Jahr 2003 in Baden-Württemberg, analog zu anderen Bundesländern, die Task Force Tierseuchenbekämpfung Baden-Württemberg mit Sitz am Regierungspräsidium Tübingen eingerichtet.

Landesweite Zuständigkeit

Regierungspräsidium Tübingen

Stabsstelle Tiergesundheit, Tierschutz und Verbraucherschutz

Auftrag dieser Einheit ist es, gemeinsam mit den Veterinär- und Katastrophenschutzbehörden des Landes ein effektives und einheitliches Krisenmanagement zur Bekämpfung wirtschaftlich bedeutender Tierseuchen wie der Afrikanischen Schweinepest, der Klassischen Schweinepest, der Geflügelpest oder der Maul- und Klauenseuche in Baden-Württemberg zu gewährleisten. Der Sensibilisierung für Präventivmaßnahmen z. B. in Nutztierhaltungen und der Entwicklung geeigneter Konzepte für den Krisenfall kommen dabei eine große Bedeutung zu.

Desinfektion Fahrzeug

Internetbasiertes Tierseuchenbekämpfungshandbuch

Im Tierseuchenkrisenfall muss die betroffene Behörde nicht nur operativ, sondern auch administrativ tätig werden. So müssen z. B. Betriebe gesperrt, Maßnahmen in Betrieben umgesetzt, Pressemitteilungen und Merkblätter herausgegeben werden. Damit nicht jede untere Verwaltungsbehörde im Land entsprechende Vordrucke erstellen und aktuell halten muss, wurde ein internetbasiertes bundeseinheitliches Tierseuchenbekämpfungshandbuch (TSBH Bund) entwickelt, in dem u. a. diese Dokumente bereitgestellt werden. Die für Baden-Württemberg zusätzlich notwendigen landesspezifischen Dokumente werden weiterhin durch die Task Force erstellt, gepflegt und in einem entsprechenden Bereich im Handbuch bereitgestellt.

TSN - Tierseuchennachrichtensystem, TSN-Landeszentrale

Das Auftreten und Erlöschen nach AHL (Animal Health Law) gelisteter und kategorisierter Tierseuchen wird bundesweit im Tierseuchennachrichtensystem (TSN) erfasst. Dieses bietet den zuständigen Behörden deutschlandweit die Möglichkeit, sich gegenseitig über die aktuelle Tierseuchensituation zu informieren.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich über das Informationsportal: TierSeuchenInformationsSystem (TSIS) über die aktuelle Tierseuchenlage in Deutschland informieren.

Beim Ausbruch einer Tierseuche dient TSN unter anderem der bundesweit einheitlichen Lagedarstellung und kann von den Behörden auch als Informationsplattform genutzt werden. Die TSN-spezifische Zusammenarbeit der von der Tierseuche betroffenen Behörden des Landes wird dabei von der TSN- Landeszentrale koordiniert und fachlich begleitet. In Baden-Württemberg bilden Mitarbeitende der Task Force die TSN-Landeszentrale. In krisenfreien Zeiten ist die Landeszentrale maßgeblich an der Durchführung von Schulungsveranstaltungen beteiligt und arbeitet in einer Bundesprojektgruppe an der Weiterentwicklung und Optimierung des Programms mit. Eine webbasierte Weiterentwicklung des Programms ist derzeit in der Entwicklung.

Zusammenarbeit mit Einheiten des Katastrophenschutzes

Eine weitere wichtige Komponente bei der Tierseuchenbekämpfung ist die enge Verzahnung der Veterinärverwaltung mit den Einheiten des und Katastrophenschutzes (z. B. Veterinärzüge, Freiwillige Feuerwehr, THW), der Polizei sowie den Rettungskräften. Die Task Force stellt ein Bindeglied zwischen den vorgenannten Institutionen und der Veterinärverwaltung dar und unterstützt die zuständigen Veterinär- und Katastrophenschutzbehörden vor Ort durch Fortbildungsmaßnahmen sowie durch praktische Hilfe bei Einsätzen im Tierseuchenkrisenfall.